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Zum Auftakt gleich beim Titelfavoriten

17. November 2016

Fußball/Kornwestheim - Bis zum Jahr 2013 haben die Fußballerinnen des SV Kornwestheim ihre Punktspiele in der Regionenliga ausgetragen. Dem Abstieg folgten dann drei Spielzeiten in der Bezirksliga und zuletzt eine nahezu beispiellose Erfolgsserie. Seit Ende des Jahres 2014 hat die Mannschaft von Trainer Benjamin Scherl kein einziges Punktspiel mehr verloren und darf deshalb nun als Bezirksliga-Meister wieder in die höhere Klasse zurückkehren.

Dort wird das SVK-Team definitiv nicht mehr so dominierend auftreten können wie zuletzt. Schon die erste Aufgabe an diesem Sonntag beim Tabellendritten der abgelaufenen Runde, TSVgg Plattenhardt, hat es in sich. Denn dieser erste Gegner ist aus Sicht von Trainer Scherl auch der Titelfavorit und hat in der vorigen Saison in 22 Spielen 95 Tore erzielt – so viele wie kein anderes Team. Mit einem Remis beim Auftakt wäre der SVK-Coach daher schon hochzufrieden.

Früher oder später werden die Kornwestheimerinnen aber auf jeden Fall wieder lernen müssen, mit Niederlagen in Punktspielen umzugehen. In der Saisonvorbereitung haben sie sich bereits daran gewöhnen können. Denn in den Testspielen gingen die ersten drei Partien verloren. Dafür ist die Generalprobe der SVK-Frauen mit einem 5:0-Sieg gegen die SGM Oppenweiler/Sulzbach geglückt und stimmt Benjamin Scherl zuversichtlich. Der Coach hat sich kurzfristig noch entschieden, vom angedachten Spielsystem mit einer Vierer-Abwehrkette wieder abzuweichen und zur gewohnten Verteidigung mit drei Spielerinnen zurückzukehren. Das erwies sich gegen Oppenweiler als goldrichtig. „Das war fußballerisch ein Traum. Die Mannschaft hätte 16 Tore schießen können“, schwärmt Scherl, der in der Startelf auf vier Neuzugänge gesetzt hat. In der Abwehr sorgten neben der etablierten Lea Scholpp noch Ayse Akbulut und Sarina Pletschacher für Sicherheit, während im zentralen Mittelfeld die Japanerin Keiko Fukumitsu eine glänzende Vorstellung als Ballverteilerin ablieferte. Im defensiven Mittelfeld räumte die aus der SVK-Jugend gekommene Carolin Überall erfolgreich ab.

Für Benjamin Scherl ist es daher keine Frage, dass die Neuzugänge allesamt das Team verstärken. Das gilt besonders für Keiko Fukumitsu. „Sie ist nicht nur fußballerisch eine Megaverstärkung für uns, sondern passt auch menschlich gut in die Mannschaft“, sagt Scherl. „Sie kümmert sich um die jüngeren Spielerinnen und gibt ihnen Tipps.“ Auch Ayse Akbulut habe in den Testspielen „super gut gespielt“ und ein „Riesenpotenzial“. Sarina Pletschacher sei „giftig“ und zeige ebenfalls „gute Aktionen“ in der Defensive. Und von den Jugendlichen, die Scherl selbst in der Vergangenheit schon als Nachwuchs-Coach betreut hat, ist er ebenfalls angetan. „Carolin Überall drängt sich in jedem Training für die Startelf auf und agiert in den Spielen sicher und ruhig.“ Auch die auf der Außenbahn einsetzbare Patricia Emunds habe sich gleich im Frauenteam integriert und trete ohne Angst auf. Anna Marschner hat nach einer Verletzung noch einen kleinen Rückstand. „Sie trainiert aber schon gut mit.“ Neu und zugleich altbekannt ist Co-Trainer Michele La Greca. „Mit ihm zusammen habe ich schon die B-Mädchen trainiert“, erzählt Scherl. „Wir verstehen uns blind und haben zu 90 Prozent die gleiche Meinung.“

Da die Spielerinnen, die den SVK in der Sommerpause verlassen haben, alle nicht zur Stammelf zählten, ist das Team definitiv stärker aufgestellt als in der abgelaufenen Saison. Allerdings waren auch schon die ersten Hiobsbotschaften zu verkraften. Mittelfeldspielerin Kim Dalaker hat sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen und wird fast für die ganze Saison ausfallen. Eine längere Pause droht auch Emma Kupper, die ebenfalls wegen Knieproblemen in Behandlung ist.

Die Regionenliga-Staffel 2 ist aus Sicht des Trainers in dieser Saison „extrem stark und ausgeglichen“. Mit dem TSV Münchingen 2 und dem FSV Oßweil gibt es neben dem SVK zwei weitere gute Aufsteiger. In den Partien gegen SB Asperg wird es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen SVK-Trainer Michael Reuss geben. „Für uns geht es darum, die Klasse zu halten und uns schnell zu etablieren“, sagt Scherl. „Und dazu müssen sich alle Spielerinnen weiterentwickeln.“

Quelle: KWZ

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